Makuladegeneration Teil I: Schulmedizinische Therapie

Quelle: „Makuladegeneration – Schulmedizinische und alternative Therapieverfahren im Vergleich“ Hrsg.: SOS Augenlicht e.V., 4. Aufl. 2009.

Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit dem Problem der Makuladegeneration. Ziel ist es, betroffene nicht nur auf das als Basis der Ausführungen oben genannte Buch aufmerksam zu machen, sondern zu informieren, welche Therapiemöglichkeiten bei dieser Erkrankung bestehen und wie viele Behandlungserfolge zu erwarten sind.

Grundsätzlich geht die Schulmedizin davon aus, dass eine vorliegende Makuladegeneration nicht heilbar ist.
Untersuchungen haben hingegen festgestellt, dass eine Makuladegeneration (kurz: MD) dann regenerierbar ist, wenn das Netzhautgewebe noch lebt. Allerdings handelt es sich an dieser Stelle um Untersuchungen der alternativen Medizin. Die Schulmedizin hingegen neigt, wie so oft dazu, solche Erkenntnisse zu ignorieren.
Man muss an dieser Stelle anmerken, dass durch verschiedene Therapieverfahren bislang keine MD vollständig geheilt werden konnte. Ob dies jemals der Fall sein wird, ist fraglich. Allerdings hat man insbesondere bei der alternativen Medizin manchmal längerfristige oder kurzfristige Verbesserungen des Sehvermögens erreichen können. Ebenso konnte das Voranschreiten der Degeneration verlangsamt oder zeitweise sogar gestoppt werden.

Man unterscheidet bei der MD zwischen einer trockenen und einer feuchten MD.
Schulmedizinisch wird nur die feuchte MD behandelt, in der Regel mit dem Ziel, Gefäßwachstum zu unterdrücken und ein Voranschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder zu stoppen. Die trockene MD hingegen wird schulmedizinisch gar nicht behandelt, häufig wird den betroffenen Patienten mitgeteilt, dass sie mit einer trockenen MD nicht erblinden werden. Allerdings kann aus einer trockenen MD auch eine feuchte werden. Durch das progressive Gefäßwachstum der feuchten MD und einem Austritt von Flüssigkeit und Blut aus den Gefäßen, kommt es zu schwerwiegenden Schädigungen der Makula, die letztendlich zur Erblindung führen können.
Bei der trockenen MD hingegen liegt dieses Phänomen des wilden Gefäßwachstums so nicht vor. Wir haben es hier in erster Linie mit einer Degeneration von Nervengewebe der Makula zu tun, die ebenso zu einer erheblichen Verschlechterung der Sehfähigkeit führt. Eine Möglichkeit zur Regeneration dieses Nervengewebes ist schulmedizinisch nicht bekannt. Alternativmedizinische Verfahren hingegen, zielen gerade auf die Regeneration scheinbar toter Nervenareale der Makula ab.

Schulmedizinische Therapieverfahren

Zu den schulmedizinischen Verfahren gehören  verschiedene invasive Methoden, um das Gefäßwachstum im Makulabereich zu unterbinden.

PDT
Zu der gängigsten und im Moment am vielversprechendsten Methoden, gehört die Photodynamische Therapie (PDT).
Bei diesem Verfahren bekommt der Patient einen Wirkstoff per Infusion verabreicht, der das Gefäßwachstum verlangsamen soll. Damit der Wirkstoff im Auge aktiv wird, ist danach eine mehrminütige Rotlichtbestrahlung, des vorher betäubten Auges erforderlich.
Diese Methode kann allerdings nur bei rund 10% der Betroffenen angewendet werden. Darüber hinaus kann es zu nicht unwesentlichen Nebenwirkungen des Wirkstoffes kommen. Dazu gehören Schmerzen und Schwellungen an der Infusionsstelle, Rücken- und Kopfschmerzen, vorübergehend reduziertes Sehvermögen, Übelkeit, Schwindel und Blutdruckabfall- oder Anstieg und einige mehr. Patienten mit Leberfunktionsstörung, Porphyrie oder Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, können nicht behandelt werden.
Bei dieser Methode wird nicht die Degeneration an sich, sondern das Gefäßwachstum im Netzhautbereich der Makula behandelt.

Lasertherapie
Lasertherapie kann hingegen bei rund 61% der Fälle angewandt werden. Allerdings wird auch hier nur die feuchte MD mit dem Ziel, das Gefäßwachstum zu stoppen, behandelt. Die Rezidiv-Rate, die angibt, wie häufig es im Anschluss der Therapie erneut zu einem Fortschreiten der Degeneration kommt, liegt immerhin bei 60%!
Grundsätzlich ist eine Lasertherapie, bei der neugebildete Gefäße im Bereich der Makula per Laser „verödet“ werden, mit Risiken verbunden. Denn eine Laserbehandlung kann auch gesundes Gewebe zerstören. Das höchste Risiko ist ein auftretender Gesichtsfeldausfall an einer gelasterten Stelle. Dieses Skotom ist irreversibel, der verursachte Schaden bleibt also bestehen.
Erfahrungsberichte erzählen von Verbesserungen der Sehfähigkeit, welche sich über kurz oder lang häufig zeigten. Manchmal wird auch von einem Stillstand im Voranschreiten des Sehverlustes berichtet.  Viele Patienten gaben allerdings auch an, dass sich direkt nach der Behandlung das Sehvermögen deutlich verschlechtert habe.
Bei dieser Methode wird nicht die Degeneration an sich, sondern das Gefäßwachstum im Netzhautbereich der Makula behandelt.

Medikamentenbehandlung mit Macugen, Lucentis / Avastin
Auch mit dieser Methode kann ausschließlich die feuchte MD behandelt werden. Auch hier wird versucht, Gefäßneubildungen zu verhindern und Gefäßwachstum zu stoppen, um so eine Verschlechterung des Sehvermögens aufzuhalten.
Bei dieser Injektionstherapie wird ein Präparat direkt ins Auge injiziert. Antikörper sollen die Ausschüttung eines Wachstumshormons hemmen, das für die Gefäßneubildung verantwortlich ist. Es ist eine  regelmäßige 4-6 Wöchige Wiederholung der Behandlung notwendig. Über einen Zeitraum von 1-2 Jahren. Die 70%ige Erfolgsrate bescheinigt zumindest ein deutlich langsameres Voranschreiten der MD.
Das Risiko dieser Behandlung ist relativ hoch, da es zu Injektionsschäden direkt am Auge kommen kann. Außerdem besteht die Gefahr eines Anstiegs des Augeninnendruck und damit eines akuten Glaukoms. Daher sollten Glaukompatienten gar nicht erst mit dieser Methode behandelt werden.
Sehr häufig kommt es darüber hinaus zu Entzündungen des Auges nach der Behandlung. Außerdem wurden akute Keratitis, Augenschmerzen, Glaskörpertrübung und andere Komplikationen festgestellt.
Häufig wurden Fehlempfindungen des Auges, Katarakt, Bindehautblutungen, Ödeme, Konjunktivitis, Schwellungen, Netzhautblutungen, verringerte Sehschärfe und noch einiges andere festgestellt. Es kann außerdem zu allergischen Reaktionen, Augenblutungen, Netzhautablösung, retinalem Arterien- oder Venenverschluss, Glaskörperprolaps kommen. Die Liste ist noch länger …
Häufige systemische Nebenwirkungen der Therapie sind außerdem Kopfschmerzen. Gelegentlich kann es zu Albträumen, Depressionen, Morbus Meniere, Aortenaneurysma, anaphylaktischem Schock, Änderung der Haarfarbe, Erbrechen, Ekzemen, grippeähnlichen Erkrankungen und Brustkorbschmerzen kommen. Auch hier sind nur einige Nebenwirkungen genannt.
Bei dem Medikament Lucentis wurde außerdem ein dosisabhängiger Anstieg der Schlaganfallhäufigkeit bei Patienten festgestellt. Andere schwerwiegende Nebenwirkungen sind Bronchitis und Anämie, sowie arterielle Thromboembolien.
Außerdem hat man festgestellt, dass die Größe der Antikörper, die injiziert werden, ein Vordringen des Wirkstoffes in alle Bereiche der Netzhaut verhindert. Immerhin handelt es sich bei Augengefäßen um die feinsten Haargefäße des Körpers. Somit ist von vornherein eine ausreichende Wirkung des Medikamentes ausgeschlossen!
Die Wirkung von Avastin auf das Gefäßwachstum ist umstritten.
Trotz der schwerwiegenden Nebenwirkungen, ist dieses Verfahren zurzeit das effektivste schulmedizinische Verfahren.

Behandlung mit Vitaminen und Mineralstoffen
Insbesondere ein Vitamin A- Mangel kann zur Netzhautdegeneration führen und damit auch zu einer direkten Makuladegeneration. Aus diesem Grund sollte eine Prophylaxe mit vitaminreicher Ernährung, nicht nur in Hinblick auf eine mögliche Augenerkrankung, als sinnvoll erachtet werden.
Bei der speziellen Anwendung von Vitamin-Präparaten im Zusammenhang mit einer Makuladegeneration, wird in der Schulmedizin vor allem auf Vitamin A vertraut. Neben Vitamin A-Präparaten ist aber auch eine Verabreichung von Vitamin C, E, Betakarotin, Zink- und Kupferoxid notwendig. Möglich ist so eine „Kur“ durch Nahrungsergänzungsmittel.
Ziel einer solchen Vitamin-Behandlung ist vor allem, durch die antioxidative Wirkung von Vitamin A freie Radikale zu binden, welche zur Netzhautdegeneration beitragen. Da die Bildung von freien Radikalen vor allem durch Licht und Sauerstoff begünstigt wird, ist das Auge durch permanente Sonneneinstrahlung und künstlichem Licht, sowie durch seine optimale Sauerstoffversorgung, besonders gefährdet.
Allerdings birgt die Anwendung von Vitaminpräparaten immer die Gefahr einer Überdosierung. Eine Vitamin-Kur sollte immer durch einen fachkundigen Therapeuten überwacht werden. Betacarotin ist vor allem bei Lungenkrebs kontraindiziert, durch einen Überschuss an Zink kann eine Anämie hervor gerufen werden. Ein Vitamin C-Überschuss kann Nierensteine verursachen und stimuliert in hoher Dosierung sogar die Bildung freier Radikaler. Eine Überdosis Vitamin A kann hingegen Kopfschmerzen, Haarausfall und Knochenschwund begünstigen. Zinkoxid kann eine hypochrome mikrozytäre Eisenmangelanämie auslösen. Selen darf nicht zusammen mit Vitamin C verabreicht werden, da es ansonsten nicht resorbiert werden kann und bei Überdosis auch noch Haarausfall und Verdauungsstörungen hervorrufen kann.
Aufgrund von Erfahrungsberichten empfiehlt der Verein „SOS Augenlicht“ auf eine Vitaminreiche Ernährung natürlich nicht zu verzichten, allerdings seien die Tatsächlichen Erfolge einer speziellen Vitamin-Kur bei Makuladegeneration zu gering, um von einer effektiven Therapie reden zu können. Darüber hinaus konnte ein tatsächlicher Vitamin-Mangel, der zu einer MD geführt haben könnte, meistens gar nicht festgestellt werden, womit sich die Frage nach dem Sinn einer gezielten Substitution von Vitaminen, mit dem Ziel z.B.  freie Radikale zu binden, stellt. Wahrscheinlicher ist es, dass funktionelle Stoffwechselstörungen von Patienten eher dazu führen, dass tatsächlich vorhandene Vitamine im Organismus nicht ausreichend genutzt werden können. Somit macht eine exogene Vitamin-Gabe in diesem speziellen Fall gar keinen Sinn.

Netzhautrotation / Makularotation
Wiedermals handelt es sich um eine Methode, die fast ausschließlich bei feuchter Makuladegeneration angewandt wird. Versuche gibt es auch bei trockener MD. Es handelt sich um eine besonders aufwendige Operation, bei der die Augenlinse und der Glaskörper entfernt werden. Danach wird die Netzhaut abgelöst und über den Sehnerv „umgeklappt“, um neugebildete Gefäße entfernen zu können. Dann wird die Netzhaut gedreht und die Makula selbst über gesundem, nicht degeneriertem Gewebe, wieder abgelegt. Zuletzt wird die Netzhaut mit einem Laser „verschweißt“ und der hintere Teil des Auges mit Silikonöl gefüllt, dass nach 2-3 Monaten entfernt werden kann. Durch einen 2. Eingriff wird dann der Augapfel gerade gestellt, um ein verzerrtes Sehen zu beseitigen.
Die Universität Köln hat bereits 2005 Versuche mit dieser Methode eingestellt, da sich keine Patienten mehr für diese Operation gewinnen ließen. Die Risiken sind einfach zu groß. So kann es nicht nur zu verwirrenden Wahrnehmungen durch ein Bilderverkippen kommen, die Netzhaut kann sich darüber hinaus wieder ablösen. In manchen Fällen konnte die Makula währen des Eingriffs nicht mal weit genug aus dem degeneriertem Bereich bewegt werden, um über gesundem platziert werden zu können. Außerdem kam es zu Rissen in der Hornhaut nach der OP und Erkrankungen der Hornhaut.
Wenige Patienten konnten von Verbesserung des Sehens und meistens auch nicht von Dauer, berichten. Manche klagten sogar direkt nach der OP über eine Sehverschlechterung und erheblichen Verlust der Sehfähigkeit.
Zu oft ist kein koordiniertes Sehen beider Augen mehr möglich, wodurch sich Bildverzerrungen ergeben. Die Kosten für so eine Operation betragen dazu um die 25.000 €.


Kortison-Injektionen; Triamcinolon-Injektionen
Kortison hemmt die Gefäßneubildung, ebenso die Gefäßdurchlässigkeit und hemmt gleichzeitig, dies ist wohl allgemein bekannt, Entzündungen.
Ein weiterer Wirkstoff, der direkt ins Auge injiziert wird ist Triamcinolon. Der positive Einfluss auf die Gefäßneubildung ist bislang nicht erwiesen.
Grundsätzlich hängen mit den Injektionen beider Wirkstoffe riskante Nebenwirkungen zusammen: erhöhter Augeninnendruck, Fortschreiten von Katarakten und lokale Entzündungen, die im Auge in der Regel gefährlich werden können.
Die Erfolgschancen sind weder bei Kortison noch bei Triamcinolon eindeutig belegt. Mediziner teilen hingegen mit, dass die Injektionen auf die Sehschärfe keinen wesentlichen Einfluss haben. Zumindest müsse man dann auch nicht mit einer (wesentlichen) Sehschärfenverschlechterung rechnen!
Lediglich in Kombination mit der eingangs erwähnten PDT-Methode bieten sich Erfolgschancen.
Die Risiken sind im Grunde die Gleichen, wie bei der ebenfalls erwähnten Lucentis-, bzw. Avastin-Behandlung und damit ausgesprochen hoch. Zusätzlich kann es zu optischen Einschränkungen durch im Auge umherschwimmende Kristalle kommen.
Aufgrund der nicht sonderlich verbreiteten Anwendung, gibt es angeblich nur wenig Erfahrungsberichte. Vereinzelt wird von Sehverschlechterung berichtet.

Makuladegeneration Teil II: alternativmedizinische Therapie

Makuladegeneration Teil II: alternativmedizinische Therapie

Quelle: „Makuladegeneration – Schulmedizinische und alternative Therapieverfahren im Vergleich“ Hrsg.: SOS Augenlicht e.V., 4. Aufl. 2009.

Verfahren nach Hancke
Die Methode wurde vom Heilpraktiker und Augenoptikermeister Jürgen Hancke entwickelt und stellt im Moment, laut SOS Augenlicht e.V., die erfolgreichste alternativmedizinische Behandlungsmethode, sowohl bei feuchter als auch trockener MD dar.
Der Heilpraktiker Hancke arbeitet dabei mit Hilfe der Akupunktur, an einer zerebralen Netzhautstimulation, bei der vornehmlich Gehirnbereiche durch Akupunktur stimuliert werden, die für die Augen verantwortlich sind. Ziel ist es, die „Steuerzentrale“ Gehirn als Ursache der Erkrankung mit zu therapieren.
Der Optiker Hancke setzt darüber hinaus eine spezielle Therapiebrille ein, um Fehlsichtigkeit zu korrigieren und vor allem das Sehzentrum zu entlasten. Außerdem wird der Patient in seinem Verhalten und Umgang mit seiner Augenerkrankung geschult.
Dazu müssen anfangs mehrere Sitzungen Akupunktur pro Tag vorgenommen werden. Es werden 5-10 Nadeln im Stirnbereich gesetzt. Danach wird dem Patienten eine auf die Akupunktur abgestimmte Brille angefertigt.
Nach Hancke sind ein Teil der toten Netzhautareale nur inaktiv und können durch Akupunktur wieder stimuliert werden. Laut seinen Angaben werden von den Augenärzten zu viele Areale als tot erklärt und somit eine tatsächliche Therapiemöglichkeit von noch vorhandenen, funktionstüchtigen aber inaktiven Netzhautarealen, außer acht gelassen.
Die Erfahrungen mit dieser Methode sind meist positiv. Seltener wird auch von schlechten Erfahrungen berichtet, die insbesondere keine Verbesserung des Sehvermögens betonen. In verschiedenen Fällen sei ein Stillstand der Erkrankung erzielt worden. In manchen sogar Sehverbesserungen. Risiken gibt es bei dieser Therapie keine. Infektionen an den Einstichstellen der Akupunkturnadeln sind in der Regel, vor allem wenn sterile Einmalnadeln verwendet werden, ausgesprochen selten. Es kann manchmal zu Hämatomen an der Einstichstelle kommen.

Verfahren nach Bangerter
Prof. Dr. Bangerter war schulmedizinischer Augenheilkundler und entwickelte die nach ihm benannte alternativmedizinische Methode, zur Behandlung trockener und feuchter MD.
Hier wird chinesische Akupunktur mit Röntgenbestrahlung kombiniert. Es konnte in verschiedenen Fällen ein Stoppen der Degeneration erreicht werden. Vor allem die Akupunktur hat es hier zum Ziel, die Durchblutung  und den Stoffwechsel, vor allem bei der trockenen MD zu verbessern.
Mit einer gebogenen Injektionsnadel werden unbekannte Substanzen in die Nähe der Netzhaut injiziert. Außerdem werden  durchblutungsfördernde Medikamente und Vitamine verabreicht. Zudem soll mit der Inhalation eines Sauerstoffkohlendioxidgemisches die Durchblutung verbessert werden. Dazu wurde in einzelnen Fällen feuchter MD Röntgenbestrahlung, sowie retrobulbäre Kortisonspritzen eingesetzt.
Die Abwägung der Risiken dieser Methode ist schwierig, da man die verwendeten Substanzen nicht kennt. Ein Verletzungsrisiko besteht grundsätzlich bei Injektionen, so natürlich auch bei solchen in die Augenhöhle. Außerdem muss man immer an das relativ hohe Risiko, einer möglichen Schädigung der Netzhaut durch Röntgenbestrahlung, denken. Die Risiken sind trotzdem nicht so hoch einzuschätzen, wie bei den hier bereits geschilderten schulmedizinischen Verfahren. Der Einsatz von Bestrahlung ist, aufgrund seiner nicht erwiesenen Wirksamkeit, allerdings fragwürdig. Manche Patienten berichten von merklichen Irritationen und negativen Auswirkungen durch die Bestrahlung.
Vereinzelt berichten Patienten von einer Verbesserung der Sehfähigkeit, die manchmal nur kurz anhielt, manchmal auch länger. Eine dauerhafte Stagnation der Erkrankung konnte bislang auch hier nicht erreicht werden.

Verfahren nach Boel
Auch bei dem Verfahren des Dänen John Boel wird Akupunktur eingesetzt. Es lässt sich damit sowohl feuchte als auch trockene MD behandeln. Ebenso wird bei diesem Verfahren versucht, durch Aktivierung von Energiebahnen eine Verbesserung des Stoffwechsels und eine Selbstheilung der Gefäße im Auge zu erreichen. Ziel dieser Methode ist nicht nur eine Stabilisierung der Erkrankung, sondern auch eine Verbesserung der Sehfähigkeit.
Es werden hierzu 12 Punkte akupunktiert. Es sind dabei 2 Sitzungen pro Tag notwendig, wobei bei jeder 2. Behandlung wieder die gleichen Punkte gestochen werden. Ein Behandlungsblock erstreckt sich dabei über rund 10 Sitzungen. Es muss außerdem regelmäßig nachbehandelt werden.
Wie bei den meisten alternativmedizinischen und naturheilkundlichen Verfahren, gibt es auch hier keine anerkannten wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit dieser Methode. Die Aussagen zu der Methode sind sehr verschieden, allerdings finden wir diese Tatsache bei fast allen, auch schulmedizinischen Methoden vor.
Die Risiken der Akupunktur wurden bereits erwähnt, sie sind verschwindend gering. Auch hier können keine entstandenen Komplikationen genannt werden. Gesundheitliche Nachteile sind von dieser Methode nicht zu erwarten. Lediglich ein Ausbleiben der Wirkung und ein ungehindertes Voranschreiten der MD, muss mit einkalkuliert werden.
So sind auch die Erfahrungen mit der Methode sehr unterschiedlich. Es gibt Berichte von Sehverbesserungen und Berichte von keinen wahrgenommenen Veränderungen. Von Sehverschlechterungen wird hingegen gar nicht berichtet. Die meisten Patienten nehmen allerdings überhauptkeine Wirkung wahr.
Die klassische Augenheilkunde hingegen „verreist“, wie so oft, diese alternativmedizinische Methode, hat aber selbst, wie wir sehen, keine deutlich besseren Ergebnisse zu liefern.
Da es mittlerweile anerkannte Studien zur Akupunktur gibt, ist von einem Versuch, sich mit dieser Methode behandeln zu lassen aufgrund des geringen Risikofaktors trotzdem nicht abzuraten.
SOS Augenlicht empfiehlt hingegen diese Methode sogar, da ein hier erreichter Stillstand der MD in jedem Fall erstrebenswert ist.  Ebenso stellt sich die Frage, warum so wenige Erfolge durch diese Methode erzielt werden. Möglicherweise könnte es an der knappen und so unzureichenden Ausbildung von Therapeuten, während einer nur 3-tägigen Fortbildung, liegen.

So viel zu den schul- und alternativmedizinischen Verfahren.

Was gibt es aber Grundsätzlich an Möglichkeiten, Risiken, an einer Makuladegeneration zu erkranken, zu minimieren?
Grundsätzlich sollte man ab dem 55. Lebensjahr regelmäßig zum Augenarzt gehen und den Status seiner Augen überprüfen lassen. Dies gilt besonders für Risikogruppen wie Raucher und Übergewichtige. Allerdings sollten sicherlich auch solche Berufsgruppen über Prävention nachdenken, die durch ihre Arbeit am PC etc. einer größeren Gefahr ausgesetzt sind, dieser Krankheit anheim zu fallen. Daneben können Stress, Bewegungsmangel sowie Toxine Belastungsfaktoren sein. Ebenfalls gilt es, übermäßige Sonneneinstrahlung zu meiden. Insbesondere lange Meeraufenthalte, reflektierender Schnee und tiefstehende, blendende Sonneneinstrahlung können das Netzhautgewebe schädigen. Bildschirmarbeit, langes Fernsehen und Lesen ermüden die Augen und sollten durch eine optimal angepasste Brille und Ruhepausen für die Augen kompensiert werden.

Symptome, die grundsätzlich den Weg zum Augenarzt einleiten sollten, sind dauerhaftes Augenbrennen, Druckgefühl und andere wiederkehrende Reizungen des Auges.
Wenn Helligkeit, Schärfe und Kontrast deutlich schwächer werden, muss die Sehfähigkeit überprüft werden.

Festhalten kann man auch, dass Vitaminbehandlungen den Prozess der Degeneration verlangsamen, aber nicht aufhalten können. Hier stellt sich die Frage, ob eine Vitamintherapie sinnvoll ist, oder ob man eher im Rahmen einer „Ernährungsumstellung“ die Vitaminaufnahme optimiert, bzw. ob funktionelle Störungen bei der Vitaminaufnahme behandelt werden sollten.
Beim Vergleich der Risiken mit den Therapieerfolgen, stellt sich die Frage, ob das Risiko in den meisten Fälle eine Operation oder andere Eingriffe lohnenswert erscheinen lässt. Auch hier unterscheiden sich die gemachten Erfahrungen bei ein und derselben Therapiemethode häufig.

Die Alternativmedizin hingegen wird im deutschen Gesundheitswesen zu oft skeptisch betrachtet. Das unabhängig davon, ob ein Arzt oder Heilpraktiker versucht, neue Wege zu gehen. Trotzdem scheinen Ärzte immer öfter den alternativen Behandlungsweg zumindest zu empfehlen.
Letzten Endes bedarf es in unserem Gesundheitssystem immer eines wissenschaftlichen Beweises einer Heilmethode, um anerkannt zu werden. Auch, wenn offenbare Heilerfolge, die (noch) nicht erklärt werden können, dabei unberücksichtigt bleiben.

Makuladegeneration Teil I: schulmedizinische Therapie
Makuladegeneration Teil III: Erfahrungen aus der Praxis